Biden fördert nachhaltige Renditechancen
Von Ivan Mlinaric, Geschäftsführer der auf Risikomanagement spezialisierten Quant.Capital Management GmbH
Dass sich die Biden-Regierung in den USA wirtschaftlich auf die Themen Infrastruktur und Erneuerbare Energien konzentrieren würde, war bereits vor der US-Präsidentenwahl im November 2020 ausfürlich kommuniziert worden. Dass die neue Regierung nun schon in ihren ersten Tagen im Amt notwendige Schritte in dieser Richtung einleitet, kommt also nicht überraschend. Was aber bei der gestrigen (25.01.2021) Pressekonferenz des US-Präsidenten auffiel, war der Detailgrad, mit dem Maßnahmen und Ziele erläutert wurden. Offensichtlich sind die Planungen für einzelne Projekte bis hinunter in die operative Ebene schon weit fortgeschritten. Insbesondere Biden’s Aussagen zum Jones Act fielen uns dabei auf.
Die Ankündigung des neuen US-Präsidenten Joe Biden erfolgte am späten europäischen Abend: “The executive action I’m taking also reiterates my strong support for the Jones Act and American vessels, and our ports, especially those important for America’s clean energy future and the development of offshore, renewable energy.” Überraschend daran war, dass Biden die für den Aufbau der Offshore-Windkraftanlagen notwendigen Schiffe direkt erwähnte. Das ist für uns insofern interessant, als damit eine Vermutung aus dem November bestätigt wurde. Damals hatten wir verschiedene alternative Investments aus Rendite- und Risikosicht analysiert und waren unter anderem auf ein Projekt bezogen auf diese Montageschiffe, sog. (Wind) Turbine Installation Vessels – TIVs, gestoßen.
TIVs sind große Schiffe mit Spezialkranen und -anlagen zum Aufbau großer Windturbinen im Meer. Von diesen Schiffen gibt es weltweit laut Angaben der American Wind Energy Association AWEA gerade einmal 12, die in der Lage sind die aktuelle Generation an Turbinen zu montieren. Unter diesen Schiffen findet sich keines in den USA. Zum einen müssen entsprechende Montageaufträge also ins Ausland vergeben werden, zum anderen behindert die knappe Kapazität den geforderten Ausbau der Offshore-Windkraft. Die neue US-Regierung sieht in dieser Technik daher eine kritische Ressource, weshalb eigene Schiffe gebaut werden sollen.
Für institutionelle Investoren bieten sich hier sehr interessante Einstiegsmöglichkeiten. Es entsteht eine quasi-garantierte Nachfrage, da im Rahmen des Jones Act zunächst nur die US-Schiffe den Ausbau der Offshore-Windkraft in den USA vorantreiben sollen. Mit seiner Ankündigung hat Joe Biden diese Einschätzung bestätigt. Und dies umso mehr, da er sie ausdrücklich mit dem Jones Act verknüpfte, der besagt, dass zwischen zwei Punkten in US-Gewässern nur US-Schiffe Waren transportieren dürfen. Zum Aufbau der jetzt vom Präsidenten geforderten Offshore-Windkraftanlagen sind laut AWEA 18 unterschiedliche Schiffstypen nötig, und 16 dieser Schiffstypen sind unter den Bedingungen des Jones Act bereits vorhanden. Vor allem die TIVs müssen jetzt noch gebaut werden.
Für Investoren bedeutet die Ankündigung Bidens zweierlei: Zum einen wird das Risiko noch einmal verringert, da die Schiffe neu gebaut werden müssen und dann auf Jahre ausgelastet sein werden. Zum anderen stehen die Schiffe aber auch ganz offensichtlich im Fokus der Biden-Regierung und genießen politischen Rückenwind. Das mindert nicht nur das Risiko, sondern stabilisiert auch die Renditeaussichten. Die umfassenden Pläne der Biden-Regierung für den weitreichenden Ausbau der Offshore-Energie werden die Auftragslage langfristig sichern. Gerade für die erste Generation an Schiffen lassen sich stabile zweistellige Renditen auf US-Dollar-Basis prognostizieren. Wir freuen uns, dass wir das Thema frühzeitig identifiziert haben und unseren Investoren durch maßgeschneiderte Investments den Zugang zu dieser außergewöhnlichen Anlagechance bieten können.